Bienenfutter aus dem Automaten

Seit Ende April findet sich in Erbach an der Adresse Schellersberg 15 ein Kaugummiautomat, der jedoch gegen Zahlung von 50 Cent keine Süßigkeiten, sondern eine Blühmischung auswirft. Angeregt durch das Beispiel der Gemeinde Brechen haben sich der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Andreas Hofmeister MdL, der neue Bürgermeister und vorherige Fraktionsvorsitzende, Daniel Rühl sowie Vorstandsmitglied Matthias Egenolf entschlossen, einen Saatgutautomaten aus der Produktion von Bienenautomat.de und dem Initiator Sebastian Everding anzuschaffen. „Zwei verschiedene Saatgutmischungen stehen zur Verfügung, um damit einen kleinen Beitrag für neue Nahrungsquellen insbesondere für Wild- und Honigbienen zu leisten,“ erklärt Andreas Hofmeister. Die innovative Idee zur Weiterverwendung alter Kaugummiautomaten habe man gerne aufgenommen. Dabei wurde die Anschaffung privat finanziert, die Pflege und der Betrieb werde von Seiten der CDU und Matthias Egenolf sichergestellt. „In unserer Stadt gibt es schon verschiedenste Initiativen aus der Bürgerschaft, der Landwirtschaft, von Vereinen, aus der Wirtschaft und nicht zuletzt von Seiten der Kommune, um Blühflächen anzulegen,“ betont Bürgermeister Daniel Rühl. Die mit dem Automaten geschaffene Möglichkeit, im Vorbeigehen an Blühsamen zu gelangen, sei ein einfaches Mittel, um das Thema der biologischen Vielfalt und des Insektenschutzes weiter im Bewusstsein zu halten. Und so einfach geht es: 50 Cent einwerfen, Rädchen drehen, Kapsel entnehmen, das Saatgut im eigenen Garten oder Blumenkasten einsäen und sich dann über ein buntes Ergebnis freuen. Die Kunststoffkapseln werden wieder verwendet. Hierfür hängt neben dem Automaten ein Briefkasten, über den die Rückgabe abgewickelt wird. Zudem findet sich neben dem Automaten ein Schild mit einer kurzen Erklärung sowie ein über einen QR-Code abrufbares Video mit einer Aussaat-Anleitung. Die Kapseln mit dem Saatgut werden über die Bienenretter Manufaktur, ein selbständiges und unabhängiges Sozialunternehmen, bezogen. Matthias Egenolf betont abschließend: „Wir freuen uns, wenn der Automat gut angenommen wird und nicht zuletzt von Vandalismus verschont bleibt.“