Die Bahnhofstraße befindet sich in einem desolaten Zustand und soll in absehbarer Zeit durch das Land Hessen saniert werden. Da es sich hierbei um eine Landesstraße handelt, ist das Land Hessen grundsätzlich Kostenträger. Nach Fertigstellung der B8-Umgehung ändert sich der Status dieser Landesstraße im Bereich der Bahnhofstraße, sie wird umgewidmet in eine Kommunalstraße und der Stadt Bad Camberg übereignet. Die Kostenregelung für die Fahrbahn ist somit geregelt.

Was geschieht aber mit der Brücke über die Regionalbahn? Bislang gibt es weder vom Land noch von der Deutschen Bahn verbindliche Aussagen. Es ist anzunehmen, dass das Land Hessen die Brückenbaumaßnahme hinauszögert, so dass diese Ausgabe im geschätzten zweistelligen Millionenbereich der Stadt Bad Camberg als künftigem Eigentümer dieses Verkehrsweges zufällt.
Eine derart immense Maßnahme zu finanzieren bedeutet, dass über mehrere Haushaltsjahre städtische Maßnahmen nicht durchführbar wären.

Da bei solchen Baumaßnahmen die Oberleitung der Bahn abgebaut werden muss, ist damit zu rechnen, dass kein durchgängiger Bahnverkehr über geschätzt ein Jahr möglich sein wird. Hier gilt es, rechtzeitig über Ersatzmaßnahmen der DB für diesen Zeitraum in Kenntnis gesetzt zu werden.
Infrastrukturelle Nachteile für die Stadt Bad Camberg sind zu erwarten, möglicherweise verlegen Pendler ihren Wohnort näher an das Rhein-Main-Gebiet oder potenzielle Wohnungsinteressenten nehmen von ihrem Vorhaben, Bad Camberger zu werden, Abstand.

Die Maßnahme schwebt wie ein Damoklesschwert über der Stadt Bad Camberg und ist in ihrer Tragweite noch nicht genügend berücksichtigt worden. Ein sofortiges Handeln ist unumgänglich.

Dies hat die CDU-Fraktion der Stadtverordnetenversammlung zum Anlass genommen, folgenden Antrag der Stadtverordnetenvorsteherin Andrea Reusch-Demel vorzulegen:

Die Stadtverordnetenversammlung möge folgenden Beschluss fassen:

Der Magistrat wird beauftragt, unverzüglich in Dialog mit dem Land Hessen und der Deutschen Bahn zu treten, um hinsichtlich des Eigentumsübergangs besonders im Hinblick auf die notwendige Sanierung der Brücke verlässliche und verbindliche Zusagen hinsichtlich der Finanzierung des Projekts zu erreichen. Die erforderlichen Verhandlungen sind von der Verwaltungsspitze persönlich zu führen und zu verantworten.

Selbst für Laien erkennbar: An mehreren Stellen der Brücke liegt der Betonstahl frei, rostet und verliert an Festigkeit. Mit Betonkosmetik ist es hier nicht mehr getan.

Fotos: Helmut Thies

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